Umschnitt Im Idealfall würde dieser 1:1 vorgenommen werden. Da es aber ein analoges Medium ist, kommt dieser Fall selten vor. Anhand der Spiellänge und sonstiger Eigenschaften des Masters müssen in den meisten Fällen Eingriffe vorgenommen werden. Das gestaltet sich in etwa so: Beim Umschnitt wird erst einmal geschaut, wie laut und wie lang euer Master ist. Der Vinylcutter muss dann anhand der Spiellänge entscheiden, wie laut eure Musik auf das Vinyl übertragen werden kann. Es ist z.B. definitiv so, dass Lautstärke viel Platz braucht, daher sind Platten mit langer Spiellänge auch in den allermeisten Fällen leiser in der Wiedergabe. Bei Platten mit allzu langer Spielzeit besteht außerdem die Gefahr, dass durch die leise Wiedergabe das Grundrauschen mit hochgezogen wird.
Beim Umschnitt sind generell aber noch weitere Faktoren zu beachten. Die richtig tiefen Frequenzen beispielsweise werden in den meisten Fällen mono wiedergegeben, da sie sonst zu viel Platz verbrauchen (oft z.B. unter 300 Hz). Allzu laute Höhen könnten unter Umständen bewirken, dass die Nadel nicht mehr der Rille folgen kann und es dadurch zu Verzerrungen kommen könnte. Die hohen Frequenzen schwingen schneller, und genau so sieht es dann auch unterm Mikroskop in der Rille aus: Die Rille hat vertikale Ausschläge, die so nicht wiedergegeben werden können. Das will man natürlich nicht, daher achtet der Vinylcutter beim Umschnitt auch auf diese und noch weitere Faktoren. Generell könnt ihr euch merken: Die richtig tiefen Frequenzen werden mono wiedergegeben, die richtig hohen werden abgesenkt. Das wäre ein standardmäßiges Vorgehen für einen Vinylumschnitt, da wir somit weitere Probleme wie Verzerrungen in der Wiedergabe oder springende Nadeln verhindern.
Wir verwenden standardmäßig sogenannte DMM-Umschnitte, anstatt der herkömmlichen Lackfolienumschnitte. DMM steht für Direct Metal Mastering und wurde in den 1980er-Jahren von der Firma TELDEC entwickelt. Es ist somit das neuere der beiden Verfahren. Bei DMM sind die entscheidenden Vorteile, dass generell lauter geschnitten werden kann und dass es auch zu weniger Störgeräuschen kommt. Hierdurch können z.B. Schallplatten mit längerer Spiellänge adäquater abgebildet werden. Dies liegt zum einen am Verfahren selbst: Hier wird direkt in eine mit Kupfer beschichtete Edelstahlplatte geschnitten. Dadurch wird auch einer der Schritte in der Galvanik hinfällig (dazu weiter unten mehr), was wiederum eine Reduzierung der Fehlerquellen für erhöhtes Grundrauschen und Knacken zur Folge hat. Aber auch hier gilt: Dennoch bestimmt die Spiellänge die Lautstärke. Allzu laut wird eine Schallplatte mit 24 Minuten Spiellänge pro Seiten auch mit einem DMM-Umschnitt nicht werden. Übrigens: Solltet ihr dennoch einen Lackfolienumschnitt für eure Produktion bevorzugen, ist das natürlich kein Problem! Auch diesen bekommt ihr bei uns.
Weitere Fakten Bei der Wiedergabe einer Schallplatte werden die Rillen in ein elektrisches Signal übersetzt, bis am Ende der Sound durch die Boxen deiner Stereoanlage wiedergegeben wird. Das ist also gewissermaßen der umgekehrte Weg wie beim Umschnitt, bei dem durch ein elektrisches Signal die Rillen erzeugt werden. Wir wollen euch an der Stelle noch auf Folgendes hinweisen: bitte achtet darauf, dass eure Nadel noch in gutem Zustand ist, hierdurch lassen sich oft Fehlerquellen ausschließen. Und euren Plattenspieler solltet ihr auch richtig eingestellt haben. Ein klassischer Fehler ist oft, dass euer Gewicht auf dem Tonarm zu schwach ist, was in einem erhöhten Rauschen und Springen der Nadel resultieren kann. Dies ist beim Gegenhören der Testpressung besonders wichtig.
Bitte denkt auch daran, dass ihr eure Schallplatte bei der GEMA melden müsst. Hierbei ist es egal, ob das Material GEMA-pflichtig ist oder nicht. Eine Meldung muss in jedem Fall erfolgen.
Und hier könnt ihr euch noch ein Video über den Herstellungsprozess einer Schallplatte (allerdings mit einem Lackfolienumschnitt) anschauen:
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